
Das Wespennest XXL misst 1,20 Meter Länge, 70 Zentimeter Höhe und fast 50 Zentimeter Tiefe
„Nur in wenigen Fällen müssen Wespennester gleich entfernt werden, und zwar wenn es gefährlich für die Menschen wird“, erklärt Wespenexperte Uwe Hütte. Er selbst bewundert die Nestbauweise der Insekten. „Das ist wie eine kleine Stadt“, sagt Hütte. Als der Feuerwehrmann den Spitzboden betritt, staunt er nicht schlecht: Das Wespennest ist einfach riesig. Es misst 1,20 Meter Länge, 70 Zentimeter Höhe und fast 50 Zentimeter Tiefe. „Normalerweise sind Wespennester so groß wie ein Fußball oder auch kleiner“, sagt Hütte. Dieses Nest übertraf allerdings alle bisherigen Wespenbehausungen, die der Experte in seiner Dienstzeit entfernt hat. Zwei Sprühdosen Insektengift leitet Hütte in das Nest ein, bevor er es Stück für Stück mit einem Kehrblech abträgt. „Ohne Wespengift geht es nicht, sonst ist in dem engen Raum richtig Bambule“, erklärt Uwe Hütte. Und dennoch: einigen hundert Wespen gelingt die Flucht aus dem Nest, einige von ihnen attackieren den Feuerwehrmann sofort. Dank seiner Schutzausrüstung können ihm die Insekten aber nicht viel anhaben. Zwei große Müllsäcke benötigt Hütte für das XXL-Wespennest. Umsetzen an einen anderen Ort wie beispielsweise in den nahegelegenen Wald geht nicht mehr, dafür ist es zu groß.
Das Nest ist ein Fall für die Mülltonne, dann leben die Wespen aber schon nicht mehr, sagt Uwe Hütte. Zwei große blaue Müllsäcke sind für den Abtransport des Nestes notwendig. Die menschlichen Hausbewohner können dafür aber nachts wieder ruhig schlafen. 32 Mal musste die Feuerwehr Höxter in diesem Jahr ausrücken, um die ungeliebten fliegenden Plagegeister zu entfernen. In anderen Fällen reichte eine fachliche Beratung am Telefon jedoch aus, ohne das die Wehr tätig werden musste. Die Wespeneinsätze belaufen sich nach Meinung von Uwe Hütte im Normbereich. Im Oktober und November sterben die Insekten je nach Witterung und Temperatur ab, lediglich die Königin überwintert und baut im nächsten Jahr ein neues Nest an anderer Stelle. Uwe Hütte rät Betroffenen deshalb dazu, noch wenige Wochen abzuwarten und die Wespennester am Ort zu belassen. Wenn es jedoch wie in diesem Fall gefährlich für die Menschen wird, dann rücken die Wespenexperten nach Absprache aus. Solche Einsätze sind aber immer kostenpflichtig, erklärt Hütte.
Fotos: Thomas Kube
Uwe Hütte betritt den Dachboden und staunt nicht schlecht über die Größe des Wespennestes